Meine Wanderung von Bremen nach Oslo musste ich leider gesundheitsbedingt für ein paar Tage unterbrechen. Ich bin mit Freunde zurück nach Hause gefahren – zurück in die Zivilisation.
Es sind drei Dinge, die mir besonders aufgefallen sind. Teilweise störend, teilweise nervig.
Abhängigkeit von anderen
„Abhängigkeit von anderen“ hört sich jetzt negativ an. Und ich glaube es wird falsch verstanden. Nicht ich bin von anderen abhängig sondern mein Tagesablauf hängt in Teilen von anderen Personen ab. Sei’s weil sie etwas von mir möchten oder ich von ihnen. Auf der Wanderung war ich weitestgehend auf mich fokussiert und braucht nur wenig Rücksicht auf die Belange / Planungen anderer nehmen. Ein echter Luxus wie ich gerade feststelle.
Natürlich war ich nicht völlig unabhängig. Wenn ich bei anderen eine Übernachtungsmöglichkeit bekommen hatte, habe ich mich natürlich an deren Regularien und der Planungen angepasst. Auch beim einkaufen, musste ich natürlich die Öffnungszeiten beachten.
Darüber hinaus war ich unabhängig. Oder trifft „selbstbestimmt“ besser?! Auf jeden Fall: Das war gut so. Ich glaube, dass das süchtig machen kann.
Die Uhr
Kaum zurück in der Zivilisation wollte die Uhr wieder das Regent oder die Herschafft über meine. Tagesablauf und mich übernehmen.
Naja, klar, wenn ich mit anderen verabredet war, musste ich mich an Uhrzeiten halten, damit wir beide zur selben Zeit am vereinbarten Ort waren.
Doch auch schon Kleinigkeiten spiegeln das wieder. Ich gehe an einer Uhr vorbei und schaue auf sie. Automatisch registriere ich die Uhrzeit und meine Kopf rechnet automatisch aus, wie viel Zeit seit einem Zeitpunkt vergangen und wie noch bis zur nächsten Planaktivität zur Verfügung steht.
Auch schon das Ticken der Uhr vermittelt das Verstreichen von Zeit.
Ich habe entschieden, dass nach meiner Wanderung tickende Uhren abschaffen und die Anzahl der Uhren weiter reduzieren werde.
Geräusche / Krach
Bereits auf meiner Wanderung habe ich deutliche Unterschiede zwischen Natur und Stadt wahrgenommen. Als ich nach Flensburg reinkam und einige Kilometer an der Bundesstraße entlang ging, fiel mir die starke Geräuschkulisse auf. Ich will jetzt nicht behaupten, dass es im Wald unbedingt leiser sei. Die Vögel können viele und in Summe auch laute Geräusche machen.
Ich empfinde den „Krach des Waldes“ erheblich angenehmer als das Brummen und Donnern der Fahrzeuge und Maschinen.